Adelaide Observer
(Übersetzung)
„Das Panorama von Jerusalem“
An den Verleger
Sehr geehrter Herr! -
Da keiner von den Herren, die mit der oben genannten Einrichtung in Verbindung
stehen, sich geneigt fühlte, auf die wunderbare Übereinstimmung der äußersten
Gleichheit (Ähnlichkeit) zwischen dem Werk einiger amerikanischer Künstler und
dem des Professors Piglhein aus München hinzuweisen, war ich gezwungen, an den
letztgenannten Künstler zu schreiben.
Ich warte noch auf
die Antwort, die ich, sofort wenn sie eingetroffen ist, veröffentlichen werde.
Hiermit übermittle
ich Ihnen eine kurze Übersetzung eines Artikels, den ich in einer mit gestriger
Post erhaltenen deutschen Zeitung fand:
„Am 1. Februar 1865
schloss das Unternehmen Halder & Co. einen Vertrag mit Professor Piglhein
aus München, für die Herstellung eines großen Panoramas:
„Die Kreuzigung
Christi“, für den Betrag von 145'000 Mark, unter der Bedingung, nach Jerusalem
zu reisen und dort die Örtlichkeit, orientalische Kostüme und Gebräuche etc. zu
studieren, sowie die Verpflichtung einzugehen, innerhalb der nächsten 10 Jahre für
einen anderen Vertragspartner, kein ähnliches Werk zu schaffen und der Firma
Halder & Co. Alle Druckplatten Skizzen und Zeichnungenund Abzüge
auszuhändigen.
Professor Piglhein
verpflichtete die Maler Karl Frosch und Joseph Krieger als Assistenten, in
deren Begleitung er Palästina besuchte. Das Resultat war das wundervolle
Kunstwerk, das Süd-Australier zur Zeit in der Hindley-Street bewundern können.
Am 1. Juni 1886 wurde
das Panorama der Öffentlichkeit in München vorgestellt, und es war eine echte
Sensation geschaffen. Im September 1886 ging Karl Frosch nach Milwaukee, und in
Zusammenarbeit mit einigen amerikanischen Malern brachte er 6 oder 7 Kopien von
diesem berühmten Kunstwerk heraus. Zu dieser Zeit schloss ein englisches
Unternehmen (Gebr. Fishburn) in North Shields, mit Halder & Co. einen
Kontrakt, das Panorama in London ausstellen zu dürfen. Für dieses Privileg
musste sie aber eine hohe Summe bezahlen. Sie bauten kostspielige Häuser für
diesen Zweck. Bevor diese aber fertig waren, erschien im Dezember 1890 in der
Niagara-Hall in London eine von Froschs Plagiaten und die Eigentümer nahmen
täglich über £ 100 an Eintrittsgeldern ein.
Um die
Geschichte zu beenden: Es gab es einen
Prozess zwischen Gebr. Fishburn und der „The Buffalo Cyclorama Company“ wegen
Schadenersatz und Beschlagnahmung in der Übereinstimmung mit der Berner
Konvention zum Schutze von Kunstwerken. Das englische Gericht erließ ein Verbot
gegen die Beklagten, die Revision einlegten. Die Hoffnung blieb aber ohne
Erfolg.
I’m, Sir, &c.,
OSKAR ZIEGLER
Osmond-Terrace,
Norwood