Distanzierung bzw. Richtigstellung der
Einsiedler Panorama-website.
Von der dargestellten Veröffentlichung in der Einsiedler
Panorama-website möchte ich mich distanzieren und wie folgt richtig stellen,
bzw. ergänzen:
Bruno Piglhein’s Auftraggeber war der Münchener Kaufmann
Halder. Das Honorar für Bruno Piglhein betrug damals 145'000 Mark, was heute
(Mai 2002) einem Wert von ca. EURO 790'000.-- entspricht (LZB Düsseldorf, Herr
Hagenbrock).
Anfang Dezember 1885 trat Bruno Piglhein in Begleitung seiner Gattin und 2 seiner Assistenten die Reise nach Jerusalem an. Die Hin- und Rückreise mit der Bahn, Schiff und Pferdekutsche dauerte 3 Monate. In Palästina hielten sich die vier während 6 Monaten auf, wo sich die 3 Künstler Skizzen, Fotografien und Farbproben herstellten.
Nach der Rückkehr in München engagierte Piglhein noch seinen
Schüler Joseph Block und zur Unterstützung für Joseph Krieger den
Landschaftsmaler Adalbert Heine.
An der Münchener Goethestr. 4, im eigens dafür errichteten
Panoramagebäude begannen die 5 unter der künstlerischen Oberleitung von Bruno
Piglhein mit dem eigentlichen Panoramagemälde. Nach 9-monatiger Arbeit an der
Leinwand wurde am 1. Juni 1886 das Panorama feierlich eröffnet.
Bruno Piglhein hat sämtliche Mitarbeiter angemessen und ausreichend
bezahlt, jedoch nicht soviel, um aus Krieger und Frosch Plagiatoren zu machen
und dass es sie sich ein zweites Mal leisten konnten, eine 3-monatige Hin- und
Rückreise nach Jerusalem anzutreten, um dort wieder einen mehrmonatigen
Aufenthalt zu verbringen. An den Plagiaten von Frosch und Co wurden jeweils nur
geringfügige Veränderungen vorgenommen und unter anderen Titeln verkauft,
bereits die neunte Kopie(!) z.B. nach Einsiedeln (1893!). Des weiteren verweise
ich auf die Veröffentlichungen „Berliner Panoramen der Kaiserzeit“ von A.
Weidauer und „Das Panorama, Geschichte eines Massenmediums“ von S. Oettermann.
In dem Buch von Buschow und Oechslin „Das Panorama Kreuzigung Christi in Einsiedeln“ heißt es auf Seite 73 unter Punkt 22:
<<In der begleitenden Broschüre M.V.
Sattlers zum originalen Münchener Kreuzigungspanorama sind umgekehrt die
Anteile der verschiedenen Künstler – von Halder & Co signiert – noch
korrekt vermerkt:
„Die gesamte Landschaft sowie das Firmament und insbesondere dessen
effektvolle Stimmung und Beleuchtung sind von Herrn Josef Krieger gemalt
worden, welchen Herr Adelbert Heine hierbei unterstützte. Die Stadt Jerusalem
und sonstige Architektur entstammt dem Pinsel des Herrn Karl Frosch, welcher
auch als Perspektiviker fungierte. Die Gesamt-Komposition sowie alle Figuren
hat ausschliesslich und allein Herr Professor Bruno Piglhein hergestellt und
gemalt, welcher auch behufs Vorstudien mit den Herren Frosch und Krieger
mehrere Monate in Jerusalem und Umgegend zugebracht hatte.“>>
Richtigstellung (original aus M.V. Sattler’s
Panoramaführer):
<<Das Panorama wurde von Herrn Bruno
Piglhein entworfen und unter seiner Leitung hergestellt. Für die technische
Ausführung bediente sich Herr Piglhein der Mitwirkung des Herrn
Architekturmalers Karl Frosch, der Herren Landschaftsmaler Joseph Krieger und
Adalbert Heine, sowie seines Schülers Herrn Joseph Block. Vor Beginn des Werks
hat Herr Piglhein in Begleitung der Herren Frosch und Krieger behufs Vorstudien
mehrere Monate in Jerusalem und Umgebung zugebracht.>>
Ratingen, 04.05.2002
Robert Wecker